Bettina von Arnim

Die deutsche Schriftstellerin Bettina von Arnim (4. April 1785  – 20. Januar 1859), die zunächst als Vertreterin der deutschen Romantik in Erscheinung getreten ist, wächst im Lauf ihres Lebens zu einer progressiven Schriftstellerin der Literatur des Vormärz heran.

Sie gilt als Sozialkritikerin und Vorkämpferin für die Rechte der Frauen, Juden und sozial Schwachen.

Bettina Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena Brentano, auch Bettine, bekannt als Bettina von Arnim (nach ihrer Heirat mit Achim von Arnim) war das siebte von zwölf Kindern des Großkaufmanns Peter Anton Brentano und seiner Frau Maximiliane von La Roche.

Ihre Großmutter war die Schrifstellerin Sophie van La Roche. Die Familie Brentano war begütert, stammte aus Italien und war von altadeliger Herkunft. Zu den zahlreichen Geschwistern der Bettina von Armin gehörten u.a. der Schriftsteller Clemens Brentano, der zusammen mit Bettinas Ehemann Achim von Arnim als Hauptvertreter der sogenannten Heidelberger Romantik gilt.

In Frankfurt lernt Bettina einen Freund und literarischen Arbeitskollegen ihres Bruders Clemens Brentano kennen, Achim von Arnim. 1811 erfolgt die Hochzeit. Zwanzig Jahre bleibt die Ehe bestehen, dann stirbt Achim von Arnim 1831. Allerdings lebt das Paar überwiegend getrennt, Bettina meist in Berlin, ihr Mann bewirtschaftet das Gut Wiepersdorf (Land Brandenburg).

Im Jahre 1831 stirbt Achim von Arnim. Bettina von Arnim beginnt nach dem Tod ihres Mannes aufzublühen. Der neue Witwenstand ermöglicht ihr eine Autonomie, die ihr öffentliches Wirken erst richtig möglich macht.

Sie empfängt die intellektuellen Größen ihrer Zeit. Ihr Haus wird zum Treffpunkt unabhängiger Geister.

Als in Berlin eine Choleraepidemie grassiert engagiert sich Bettina von Arnim für soziale Hilfsmaßnahmen in den Armenvierteln und pflegt selbst auch Cholerakranke.

Sie schrieb das sozialkritische Buch „Dies Buch gehört dem König“ (1843). Das aus fiktiven Dialogen zwischen der Mutter Goethes und der Mutter des preußischen Königs bestehende Werk wurde in Bayern verboten.

In der Ernüchterung, die der gescheiterten Revolution von 1848 folgte, verfasste sie 1852 die Fortsetzung Gespräche mit Dämonen, in der sie für die Abschaffung der Todesstrafe und die politische Gleichstellung von Frauen und Juden eintritt.

Ihre weitreichende Korrespondenz zur Ermittlung statistischer Angaben für ihr Armenbuch erregte großes Aufsehen. Das Buch wurde bereits vor seinem Erscheinen von der preußischen Zensur verboten, da man Bettina von Arnim verdächtigte, den Weberaufstand mit angezettelt zu haben.

Sie stand den Ideen der Frühsozialisten nahe; 1842 traf sie mit Karl Marx zusammen, hielt jedoch an der Idee eines Volkskönigs fest. Der König sollte erster Bürger einer Gemeinschaft von Bürgern sein und mit ihnen den Staat erschaffen, in dem sie leben wollten.

Sie war ab 1992 auf dem 5-DM-Schein der letzten D-Mark-Banknotenserie abgebildet. (Quelle: www.wikipedia.de)

HINWEiS FÜR INTERESSIERTE

> Ein Teil der Räume des ehemaligen Wohnhauses der Arnims (heute „Schloss Wiepersdorf“ genannt) ist als Bettina-und-Achim-von-Arnim-Museum der Öffentlichkeit zugänglich.